Ein Gastbeitrag von Reise- und Caravan-Blogger Sascha Mokhtar von @Caravan.Travellers.
Sascha ist Vater von zwei Kindern und reist viel im Wohnwagen mit ihnen und seiner Freundin zusammen durch die Welt. Mit dabei hat er immer seine Kamera, sodass bei seinen Reisen beeindruckende Bilder entstehen. Aktuell testet er das Camping mit Kindern im Dethleffs Nomad und testet gemeinsam mit seinen Kids, was der alles kann. Da Sascha schon lange passionierter Wohnwagen-Camper ist, bringt er viel Fachwissen mit, dass er auf seinem Instagram-Kanal nebst Reise-Eindrücken gerne mit seinen Followern teilt.
Los geht’s!
In den vielen Jahren, in denen wir nun Campingurlaub machen, haben ein paar Campingplätze einen tieferen Eindruck hinterlassen als andere. Auf Grund der herrschenden Coronamaßnahmen haben wir in diesem Jahr von unserem so geliebten Roadtrip abgesehen und legten uns im Vorfeld auf zwei Campingplätze fest, um so wenigstens das Roadtripgefühl in seiner „light Variante“ zu erfahren. Da meine beiden Kinder die ersten drei Wochen der Ferien mit Ihrer Mutter verbrachten, machte ich mich in diesen drei Wochen schon mal auf den Weg und verbrachte ein paar Tage im Dethleffs Nomad Wohnwagen in Italien und richtete den Wohnwagen für unsere schöne gemeinsame Zeit ein.
Anreise
Um etwas flexibler und schneller zu sein, lies ich den Wohnwagen in Italien stehen und holte die Kinder mit dem Auto aus Düsseldorf ab. Sehr zur Enttäuschung der beiden – denn sie freuten sich schon sehr auf den neuen Wohnwagen von Dethleffs! Aber die paar Stunden mussten sie sich dann noch gedulden. Die Entfernung zum Campingplatz bis nach Düsseldorf beträgt ca. 1130 km. In den Jahren mit Wohnwagen haben wir diese Strecke immer geteilt und z.B. am Comersee eine Übernachtung eingelegt. Ein wunderschöner Zwischenstopp, den ich allen empfehlen kann, die nicht so lange am Stück fahren möchten. In diesem Jahr haben wir aber die Zähne zusammengebissen und sind am Stück über die Schweiz nach Italien gefahren. Die Anreise ist recht einfach und auch mit großen Wohnwagen oder Wohnmobilen gut zu meistern, solange man sich in der Schweiz auf den Autobahnen bewegt (z.B. durch den Gotthardtunnel) und keine steilen Pässe fährt. Auch die Anreise zum Campingplatz ist einfach und erfordert keine besonderen Rangier-Kenntnisse.
Camping Villaggio dei Fiori
Da ich ja schon vorher fleißig war, war auf dem Campingplatz bereits alles vorbereitet und wir starteten sofort nach der Ankunft damit, den Geburtstag meines Sohnes nachzufeiern. Hierzu hatte ich bereits am Vortag den Wohnwagen dekoriert und einen kleinen Kuchen im Kühlschrank platziert. Wir feierten ein wenig, dann wurde der Dethleffs Nomad natürlich nochmal genau inspiziert und anschließend fielen wir sehr müde ins Bett und schliefen mit dem Klang der Wellen in unseren Ohren sofort ein.
Der Campingplatz Villaggio dei Fiori liegt etwas außerhalb von Sanremo in Italien direkt am Meer. Alle Plätze sind gepflastert, sodass hier Sand im Wohnwagen kein Problem darstellt. Das Highlight sind die Stellplätze direkt am Meer. Hier hatten wir bereits in den Vorjahren viele schöne Abendende unter Mondschein draußen gesessen und Karten gespielt oder tolle Gespräche geführt. Das ist eben das besondere Feeling beim Camping.
Da die Plätze am Meer aber keinen Sonnenschutz bieten haben wir uns in diesem Jahre für einen tollen Platz in zweiter Reihe entschieden. Der Vorteil hier war es, dass wir durch Palmen und Bäume vor der Sonne geschützt waren und trotzdem einen richtig schönen Blick auf das Meer hatten. Schaut euch auf den Plänen also auch ruhig mal die „zweite Reihe“ an, oft erlebt man eine positive Überraschung und spart auch noch dabei.
So verbrachten wir wunderbare 10 Tage auf dem Campingplatz in Italien in unserem Dethleffs Nomad und nutzen auch seine Einrichtung rege. Von uns am meisten besucht waren natürlich der platzeigene Steinstrand, der Pool und das Restaurant, in dem es unter anderem eine sehr leckere Pizza gibt. Hier holten wir auch jeden Morgen frisch gebackene Brötchen und Croissants und den für Italien typisch guten, aber günstigen Espresso. Abends findet hier eine liebevoll gemachte und abwechslungsreiche Animation für die Kinder statt. Für das Camping mit Kindern ist dieser Campingplatz sehr zu empfehlen.
Insgesamt würde ich den Platz als reduziert und einfach bezeichnen, was aber auch gerade den ganz eigenen Charme des Platzes ausmacht. Über den Platz verteilt gibt es diverse Waschhäuser. Die einen etwas älter, die anderen ganz neu. Alle aber immer sauber und gepflegt. Die Plätze direkt am Meer haben ihr eigenes Waschbecken und bei allen anderen ist immer ein Wasseranschluss in der Nähe. In der Hochsaison kann der Platz schon mal recht voll werden.
Oberhalb des Platzes liegt ein Supermarkt, der rund um die Uhr geöffnet hat. Hier kauften wir täglich frisch unsere Lebensmittel, die wir dann immer sofort zubereiteten. Für den Snack am Mittag kauften wir hier auch Salate und Kleinigkeiten an der Frischetheke. Ein kleines Highlight für uns war es uns zu dritt auf unser Stand-Up-Paddling-Board zu setzen und in die Nachbarbucht zu fahren. Da der Nomad von Dethleffs ordentlich Stauraum bietet, war der Transport gar kein Problem. In der Bucht gibt es eine kleine Strandbar, mit einer kleinen, aber feinen Karte. Die toll gekochten Gerichte genießt man zusammen mit kühlen Getränken direkt am Strand unter Sonnenschirmen. Und zum Nachtisch gab es natürlich noch ein Eis. Ein traumhafter Tag!
Vom Campingplatz gibt es einen eigenen Weg für Radfahrer. Entlang des Meeres fährt man hier an Restaurants vorbei bis zum Ortskern von Sanremo. Hier findet sich morgens ein großer Markt für Obst und Gemüse und am Abend ein kleiner Park mit Fahrgeschäften für Kinder. Da der Nomad auch in der Küche und im Kühlschrank richtig viel Platz bietet, konnten wir hier auch ordentlich zuschlagen. Mein Tipp: Sucht abends im Hafen nach einem kleinen Boot mit Flaggen und Musik. Hier gibt es leckeren Fisch und gekühlte Getränke.
Zusammengefasst mal wieder ein toller Urlaub in Sanremo. Ganz typisch mit vielen Strandtagen, leckerem Essen und tollen Abenden mit Kartenspielen vor dem Wohnwagen. Coronabedingt leider ohne viele Ausflüge in das benachbarte Frankreich oder die tollen Märkte. Auch wenn man natürlich den größten Teil der Zeit draußen verbringt war der Dethleffs Nomad ein toller Begleiter. Durch die vielen Fenster ließ es sich gut im Inneren schlafen und der Blick nach draußen durch die Palmen zum Meer hat man so in keinem Hotelzimmer. Überall sind dichte Mückengitter angebracht und verhinderten, dass wir uns in der Nacht von Mücken ärgern lassen mussten. Auch der Kühlschrank sei hier lobend erwähnt: dieser lief auch bei großer Wärme ohne Probleme. Meine Tochter schlief gerne im vorderen Teil in der umgebauten Sitzgruppe. Diese war schnell auf- und abgebaut und auch zu schlafen sehr gemütlich.
Umzug
Nachdem wir am Vorabend bereits unsere sieben Sachen im Dethleffs Wohnwagen und Auto verstaut hatten, ging es auf die Fahrt zum nächsten Campingplatz. Auch hier merkte ich erneut, dass Campingurlaub genau unser Ding ist. Den Wohnwagen ließen wir im Prinzip ja so wie er von uns genutzt wurde und packten nur die Sachen von außen in den Stauraum. Dieses tolle Gefühl, dass man beim nächsten Halt sein Zuhause so vorfindet, dass man einfach direkt weiterleben kann, ist einer der unschlagbaren Vorteile eines Urlaubs mit einem Wohnwagen.
Der erste Teil der Fahrt verlief problemlos und führte über weite Strecken noch einmal am Meer entlang. Wohnwagentypisch verbrachten wir unsere Pause direkt „Zuhause“ im Wohnwagen. Ein weiters Plus für die Reise. Seine Lebensmittel im eigenen Kühlschrank, sauberes Wasser und die Toilette dabei und der Mittagsschlaf im eigenen Bett. Einfach nur toll. Den italienischen Kaffee an den Raststätten ließ ich mir aber nicht nehmen.
Am Ende des „Umzugs“ wartete dann doch noch der bekannte Stau vor dem Gotthardtunnel und die Überquerung des Brünings über den gemäßigten Brünigpass. Und nach einer langen und warmen Fahrt erreichten wir dann einen der schönsten Campingplätze der Welt. Den Camping Jungfrau.
Bald folgt der 2. Teil unserer Reise!