Sardinien mit dem Wohnmobil – Karibikflair am Mittelmeer

Sardinien mit dem Wohnmobil – Karibikflair am Mittelmeer

Absolute (Camping-)Beginner

Einsame feinsandige Strände, karibisch blaues Meer – all das gibt es auch mitten in Europa. Die Sonneninsel Sardinien hat  Vollblut-Fotografin Lisa Martin mit dem Dethleffs Wohnmobil Esprit für uns erkundet: Auf ihrer ersten Wohnmobil-Reise wartete so manches Abenteuer auf sie. Hier verrät sie die schönsten Plätze, leckersten Restaurants und wie es ist, als Einsteiger mit dem Esprit loszuziehen.

Ein Gastbeitrag von Fotografin Lisa Martin.

 

Das bin ich – Lisa Martin auf einem meiner Lieblingsplätze auf der Insel

Mit Reiseführern, Karte und einer Reservierung für zwei Campingplätze bewaffnet, haben wir uns freudig in unser erstes Wohnmobil-Abenteuer gestürzt. Beim Abholen unseres Reisemobils sind wir verblüfft, wie viel wir hätten mitnehmen können, der Dethleffs Esprit GT hat einfach richtig viel Platz. Erstmal hatte ich Respekt: so ein großes Wohnmobil auf einer (recht) kleinen italienischen Insel.

Doch man gewöhnt sich schnell. In der Schweiz regnete es in Strömen, der Nebel tauchte die Landschaft in wunderbares Licht und die Regentropfen auf dem Dach spielten eine beruhigende Melodie. Vorfreude auf die erste Nacht mit schöner Aussicht machte sich breit. Es wurde zwar nur ein Parkplatz, aber mit Bergblick. Das Hubbett im Esprit fand unsere Lou gleich megagemütlich: wie eine Höhle. Wir wachten ausgeruht auf und fuhren weiter gen Lugano, mit der Vorstellung, George Clooney winkt uns aus dem Fenster einer Villa.

 

Land in Sicht

Auf nach Sardinien – der Dethleffs Esprit wartet auf die Fähre.

Die Sorge, auf der Fähre rangieren zu müssen, hätte mich fast von diesem Abenteuer abgehalten! Abends kamen wir in Livorno am Fährhafen an. Doch es hat sogar Spaß gemacht.

Rückwärts rein in die Fähre , zwei Helfer an jeder Seite, jede Bewegung mit dem Lenkrad wurde mir angezeigt.  Hübsch anzusehen waren die Burschen in ihren weißen Anzügen obendrein. Mit dem großen Wohnmobil gehörten wir zu den letzten und Livorno war bald schon nur noch als ein paar verschwommene Lichtkleckse zu sehen.

Morgens um sieben fuhren wir raus auf sardischen Boden. Glücklich schlängelten wir uns aus dem Hafengeflecht Olbias auf die Straße nach Orosei. Der Duft der Macchia, die Hitze, und die karge, schöne Landschaft versetzten uns augenblicklich in Urlaubslaune.

 

Im Osten viel Neues

Sardinien Cala Ginepro Martin
Campingplatz Cala Ginepro: idyllisches Plätzchen unter Pinien

Unser erstes Ziel im Osten war der Campingplatz Cala Ginepro. Die Küstenstraße ist gut ausgebaut. Cala Ginepro hat für jeden Geschmack etwas: einen mit hübschen gelben Schirmen gesprenkelten Strand mit Lifeguard und Strandbar, einen hundert Meter weiten, wilden Steinstrand und Meeresrauschen im Pinienwald. Wie gut, dass wir die Fahrräder dabei hatten.

 

Über die Buckelpiste zum schönsten Strand: Biderosa

Für das Naturschutzgebiet und eigentlich alle Wege hätte ich mir allerdings statt meines Stadtrads ein Mountainbike gewünscht. Kommt auf die nächste Packliste. Jeden Tag fuhren wir zu meinem Lieblingsstrand auf Sardinien: Biderosa, meist menschenleer. Ob die Buckelpiste vielen zu anstrengend ist? Doch es lohnt sich! Klares Wasser, weißer feiner Sand, nebenan ein See, durch den ein kleiner Fluss läuft, einfach wunderschön. Empfehlenswert ist auch eine Schlauchboottour in die Buchten von Cala Gonone (unbedingt vorher buchen).

 

Typisch sardisch

Guten Morgen! Beste Aussicht auf dem Agriturismo

Als nächstes sollte es auf einen Stellplatz am Bauernhof gehen „Agriturismo S’Ozzastru“. Die Zufahrt ist zwischen großen Oleanderbüschen versteckt, fast wären wir vorbeigerauscht. Der zauberhafte Platz ist in Terrassen angelegt, zwischen den Büschen stehen Zelte, Busse und Autos. Ein Pool mit kleinem Kiosk, Lichter in den Bäumen, verspielte Hofkatzen, Pavillons und Schaukeln warten auf den Besucher. Der Hof ist stilvoll umgebaut. Wir bekamen einen schönen Platz mit Aussicht.

Mein Highlight war, bei Sonnenaufgang die bimmelnde, blökende Schafherde aus dem Fenster zu beobachten. Schnell sprangen wir noch in den Pool und schon gab es im kleinen Gärtchen typisch sardisches Abendessen: große Platten mit Käse, Wurst, Oliven und Bruschetta, alles selbstgemacht.

 

Beeindruckende Landschaften

Bastion St. Rémy Cagliari Sardinien
Spanische Dachterrasse: Bastion St. Rémy, Cagliari

Mittags haben wir uns losgeeist, um an die Costa Rei zu fahren. Auf der gut ausgebauten Strecke hat man eine spektakuläre Aussicht. Dann ein Campingplatz unter großen Pappeln: Capo Ferrato. Ganz nett, aber wenig Charme. Der Strand lang und hübsch mit einer kleinen Pilgerstätte. Von hier fuhren wir weiter nach Villasimius. Nach der schönen Fahrt auf der Küstenstraße sind wir im südöstlichsten Zipfel neben dem Schutzgebiet Capo Carbonara angekommen. Dort kann man nichts falsch machen: wunderschöne Strände überall, wie der Strand Timi Ama. Man kann auf den Torre di Porto Giunco klettern und die fantastische Aussicht genießen.

Auch Nuraghen gibt’s gefühlt Tausende auf Sardinien, die von der langen Geschichte der Insel zeugen. Hier ganz im Süden wollten wir in Cagliari Stadtflair schnuppern. Cagliari ist eine schöne Mischung aus historischen Gebäuden und kleinen, verwinkelten Gassen mit gefühlt Tausend kleinen verlockenden Restaurants. Die Bastione di Saint Remy und der Dom Santa Maria di Castello mit seinen atemberaubenden Gruften waren unser Kulturprogramm für den Rückweg. Doch zuerst war Shopping mit unserem Teenager Lou angesagt.

In der Geisterstadt

Dann hieß es wieder Natur pur, die Dune di Piscinas im Osten von Sardinien erobern. Die App hat uns einen zwei Kilometer entfernten Campingplatz ausgespuckt. Auf der Fähre hatte uns ein Italiener von einer verlassenen Mine erzählt und siehe da, schon waren wir mittendrin: Verlassene Gebäude, keine Menschenseele, die Straßen „eingewachsen“ und schmale, enge Serpentinen. Plötzlich eine sehr steile Kurve und direkt dahinter – ein Tor. Im Schneckentempo, die Maria über dem Tor anbetend, sind wir vorsichtig in Zentimeter-Arbeit durchgefahren. Mit schlottrigen Knien ging es dann durch die stillgelegte Mine. An diesem Geisterort werden auch Filme gedreht und man kann Führungen buchen, haben wir später gelesen.

Traumstellplatz auf dem Berg

Über eine Schotterstrecke ging es weiter zum Campingplatz Sciopadroxiu.  Oben am Berg haben wir unseren Traumstellplatz entdeckt. Mit ein bisschen Betteln durften wir uns dort hinstellen. Es war so romantisch, besser als in jeder kitschigen Werbung: Morgens sind wir mit dem Fahrrad zu den Dünen gefahren. Sand, soweit das Auge reicht, kaum Menschen und kräftige Wellen. Es gibt dort zwei Strandbars und wer genug Energie hat, kann die hohen Dünen besteigen.

 

Wie gemalt

Weiter ging es dann Richtung Bosa. Der Campingplatz S’Abba Druche in einer hübschen Bucht ist umgeben von Natur, Bergen und schönen Felsstränden. Hier fanden wir etwas abseits „unseren“ Platz, traumhaft, mit Blick aufs Meer. Die Felsenlandschaft tat gut nach so viel Sand. Hier kamen endlich die Schnorchel zum Einsatz. Es gab in der Bucht so viele Fische zu sehen, dass wir am nächsten Tag Muskelkater hatten. Morgens verschwand ich mit Kaffee, Cornetto (italienisches gefülltes Croissant, das meine „Franzosen“ verschmähen) und einem großen Obstsalat auf meinen Lieblingsplatz, einen kleinen Felsvorsprung direkt am Meer. Ein paar besondere Gäste konnten wir am ersten Abend beobachten: Delfine. Ein Highlight der Reise.

Kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster, bunte Häuser am Fluss und gute Restaurants findet man in Bosa. Auf jeden Fall sollte man reservieren, denn die Stadt ist kleiner als der Hunger
der Touristen. Der Esprit parkte vor der Stadt , denn es gibt dort keine Wendemöglichkeit.

 

Ciao Sardegna!

Sardinien Lisa Martin
Ciao Sardinien. Bis zum nächsten Besuch!

Wir fuhren einen Tag früher als ursprünglich geplant Richtung Hafen. Die Strecke von Bosa nach Alghero an der Küste entlang ist sehr imposant. In Ferlinia haben wir zum Abschluss einen schicken Campingplatz mit Pool gefunden: den Camping Village Laguna Blu. Wir fuhren mit dem Rad in den Ort und fanden gemütliche Kneipen, einen hübschen Strand und das sehr gute Restaurant Il Paguro. Ein gelungener Abschluss. Drei Stunden von Olbia entfernt wollten wir den letzten Tag am Meer verbringen. Am Strand lagen die Handtücher eng an eng und das Wasser war gar nicht so karibisch-türkis wie sonst. Ob uns das den Abschied erleichtern sollte? Wir kommen bestimmt wieder, um das schöne Camperleben auf Sardinien zu genießen.

 

Infos und AndressenReiseroute Sardinien

Campingplatz Cala Ginepro
Viale Cala Ginepro 100
08028 orosei (NU)
www.campingcalaginepro.net

Campingplatz Capo Ferrato
Via Cilea 98
09045 Quartu S.E. (CA)
www.campingcapoferrato.com

Campingplatz Sciopadroxiu
direkt neben der Dune di Piscinas
Marina di Arbus (CA), loc. Piscinas
Strada Ingurtosu – Piscinas, km 2
www.campingsciopadroxiu.com

Camping Laguna Blu
Strada Statale 127 bis km 41
07041 Alghero
www.campinglagunablu.com

Il Paguro
Via Zara 13
07041 Fertilia

Agriturismo S’Ozzastru
Loc. Su Cudiarvu S.S. 125 km 211,700,
Orientale Sarda Dorgali
www.agriturismosozzastru.com

 

Lust bekommen auch mal mit dem Esprit loszuziehen? Alles rund um den Esprit, den flexiblen Reisegefährten von Lisa auf Sardinien findet ihr auf Dethleffs Esprit – Winter-Wohnmobil mit Doppelboden

Dir hat dieser Artikel gefallen? Diesen und weitere spannende Artikel gibt es in der Dethleffs Family News. Außerdem findest du weitere Beiträge rund um das Thema Sommercamping auf dem Dethleffs Blog.

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Stefanie Koller
Hallo ihr Lieben, ich bin Steffi. Als passionierte Camperin kann ich hier bei Dethleffs meine beiden Hobbys perfekt verknüpfen: Campen und Schreiben! Als Familienmensch ist Campen einfach die beste und unkomplizierteste Urlaubsform für mich. Man findet uns meist dort, wo es ordentlich Wind zum Surfen hat. Ich bin mittlerweile schon seit 8 Jahren Teil der “Dethleffs Familie” und wohne im schönen Allgäu. Hier gehe ich gerne Wandern oder an einen der vielen wundervollen Seen. Viel Freude mit meinen Beiträgen.

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